U Hammer Kirche
Der Osten Hamburgs. Obwohl ich seit nun schon über fünf Jahren regelmäßig mit der Linie 25 in Richtung Burgstraße fahre, habe ich es nie bis zur Endhaltestelle geschafft, die in meiner kleinen Welt den Osten Hamburgs einläutet.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der Namensgeber der Haltestelle in den 50er Jahren neu erbaut. Das evangelische Glaubenszentrum und selbsternannte Second-Hand-Boutique ist der Übergang von Schienen- und Straßenverkehr in das erste Wohngebiet des Stadtteils Hamm.
Nach ein paar wenigen Minuten zu Fuß vorbei an Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäußern steht man dann auch schon vor dem grünen Herzen des Viertels, dem Hammer Park. (Wortspiel nicht beabsichtigt)
Rasenflächen, Brunnenanlage, ein See, ein großer Sportplatz sowie ein historisches Relikt in Form einer Telekom-Telefonzelle bieten hier auf ca. 16 Hektar Platz für alle. In typischer Hamburger Manier ist es hier sauber, fröhlich und von der Stadt außerhalb ist nur noch wenig zu spüren.
Eine gute weitere Stunde vor Ort in Hamm zeigt, dass hier vor allem eines gemacht wird: gewohnt.
Vom 5-Stock-Altbau bis hin zum Neubau mit Boden- und Dachterrasse ist es hier bunt gemischt. Junge Kleinfamilien, vermeintliche Studenten-WGs, ich meine hier allem begegnet zu sein. Kein Eppendorfer Schick, keine wilden Mid-20er von der Schanze, einfach nur Leute, die hier ihr Leben leben.
Ihren Abschluss fand meine Reise dann im Süden des Stadtteils. Wo ich einen kleinen Hafen erwartet hatte, stieß ich auf Gewerbe und viel Industrie. Am prominenten Störtebeker-Haus vorbei, lief ich von Kfz-Mechaniker zu MOIA-Zentrum und Busparkplatz und von Schweißerei zu DIY-Werkstatt. (Auf Rücksicht auf die dort arbeitenden Menschen habe ich hier keine heimlichen Fotos geknipst)
30 Minuten voller Flexlärm und der Geruch von flüssigem Teer trieben mich dann aber doch recht schnell zurück ins Grün und der U2 zu mir nach Hause.