U Habichtstraße
Wird von Barmbek-Nord geredet, schwingen meine Gedanken direkt zu einem Wort: Gewerbe.
Dass hier auch gewohnt wird, ist zwar implizit klar, so wirklich gesehen hatte ich es aber selber noch nicht. Auf direktem Wege ging es also zum Herzen des Stadtteils, der Habichtstraße.
Westlich der Haltestelle finden sich Wohnhäuser, wie sie sich wohl alle HamburgerInnen in Barmbek vorstellen würden.
Eine Fassade aus Backstein, hier und da nachträglich angebaute Balkone und ein Innenleben in allen Preisklassen, je nach konkreter Lage.
Wie in wohl jedem Wohnviertel finden sich hier Kneipen, Kiosks und Beautysalons in Hülle und Fülle.
Eine ganze Weile lang konnte ich also tatsächlich nichts erspähen, was außergewöhnlich ist - bis ich am Rübenkamp ankam.
Hier wird man von einer Promenade an Kleingärten und Kleingärtenvereinen begrüßt. In allen Größen und gar unterschiedlichster Ausprägung, was die Hege des eigenen Stadtgrüns angeht. Dank sonnigem Wetter war hier auch nicht wenig los, eine angenehme Abwechslung zur doch eher tristen Optik der Häuser.
Diverse Gartenschläuche und HSV-Flaggen später, schon drauf und dran den Rückweg anzubrechen, ist mir dann aber noch ein recht auffälliger Turm ins Auge gestochen. Um abzukürzen, dachte ich, gehe ich einfach direkt vom Rübenkamp aus dorthin, nur um auf die wohl größte Überraschung meiner Reise zu treffen.
Im Westen des kürzlich restaurierten Wasserturmpalais, genaugenommen dem alten Gelände des AK Barmbek, hat sich ein fast schon eigenes Viertel im Viertel gefunden.
Einfamilienhäußer, Mietshäuser mit vielleicht zwei, drei Wohneinheiten, Vorgärten, Auffahrten, Tiefgaragen. Ein Traum also für Großstadtfamilien.
Da musste ich mich glatt vergewissern, dass ich immer noch im selben Viertel bin. Denn, ohne es je wissen zu können, das durchschnittliche Einkommen der Anwohner hier übertrifft das der restlichen Bewohner Barmbek-Nords schätzungsweise doch etwas.
Ein Blick auf die Bauprojekte rund um das sogenannte "Quartier 21" auf hamburgteam.com bestätigt das ebenfalls, auch ohne hier konkrete Zahlen zu zitieren.
Das war dann schließlich aber die letzte, dafür umso unerwartetere Überraschung meines kleinen Ausflugs zur Habichtstraße im Norden Hamburgs.